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Kannst du auch manchmal nicht aufhören?

Schon wieder hast du eine Stunde lang durch Social Media gescrollt, die halbe Nacht deine aktuelle Lieblingsserie gebinge-watched oder du hängst schon wieder echt lange an der Spiele-App. Und eigentlich macht dir das ja auch Spaß. Aber irgendwie hast du ein schlechtes Gefühl dabei. Du hättest diese Zeit vielleicht auch gerne anders verbracht. Am nächsten Morgen musst du früh raus – du hast vielleicht sogar das Gefühl dein Leben nicht so ganz im Griff zu haben. Das geht vielen so!

Dabei geht es nicht darum, ob du viele Stunden Medienzeit hast, sondern ob du dich schlecht damit fühlst und du deine Zeit eigentlich gerne anders verbringen würdest.

Warum wir nicht aufhören können – und was helfen kann

Gründe, warum du nicht aufhören kannst, können verschiedene sein. Vielleicht eine dieser drei oder sogar eine Mischung daraus:

  • Bedtime-Procrastination: Andere zögern es ewig heraus eine wichtige Aufgabe zu erledigen, du willst einfach nur nicht ins Bett. Wenn du den ganzen Tag gearbeitet oder gelernt hast, hast du vielleicht das Gefühl endlich etwas Zeit für dich zu haben. Für deine Hobbys wärst du jetzt bereits zu müde, aber ein Video geht schon noch und noch eins und noch eins...
    Was dir helfen kann, ist eine Routine: Mache mit dir selbst eine Uhrzeit aus, zu der du abends einmal alle Medien beiseitelegst, ein Lieblingsgetränk trinkst und etwas machst, was dich zur Ruhe bringt. Vielleicht hast du auch ein ruhiges Hobby wie Comics lesen, Yoga, Klamotten besticken oder Zeichnen, das dir nun helfen kann, etwas Zeit für dich zu haben und mit einem guten Gefühl ins Bett zu gehen.
  • Nichts verpassen wollen: News und Trends in Social Media mitbekommen oder auf dem gleichen Stand wie deine Freunde in der Serie sein, deine Freunde im Game nicht hängen lassen und mit ihnen aufsteigen – Du möchtest eben dazu gehören. Aber manchmal ist das echt stressig.
    Auch hier können feste Zeiten helfen, zu denen du bestimmte Apps nutzt oder nicht nutzt. Lege dein Smartphone bewusst zur Seite, wenn du Zeit mit Freunden verbringst. Lass dir von außen keinen Druck machen. Sprich mit deinen Freunden über deinen Stress – sicherlich haben sie auch Verständnis, dass du einmal aussetzt. Für mehr Tipps, die dir helfen könnten such nach Tipps gegen „FOMO“.
  • Deine aktuelle Lebenssituation ist anstrengend: Vielleicht hast du gerade viel Stress auf der Arbeit, du streitest dich ständig mit deiner Familie oder deine WG ist leider gar nicht so entspannt, sondern das pure Chaos. Du tauchst gern einmal in deine Medien-Welt ab, um abzuschalten und alles um dich herum zu vergessen. Total verständlich, aber keine Dauerlösung.
    Wenn du erkannt hast, dass du deshalb gerade viel mehr Medien nutzt, als es dir guttut, ist das schon ein guter Schritt. Nun kannst du überlegen, was du an deiner Situation verändern kannst. Wenn du dir unsicher bist: Rede mit Freunden darüber: Was löst deinen Stress aus? 
  • Algorithmen: Streamingdienste, Games, Apps: Sie alle sind so gestaltet, dass du möglichst viel Zeit mit Ihnen verbringst. Schließlich verdienen die Anbieter Geld mit deiner Nutzung. Sie verwenden daher viele kleine Tricks.
    Wie du sogenannte Nudges, also kleine Anstupser, die dich in Apps halten wollen ausstellen kannst, erfährst du hier bei Handysektor. Tipps gegen Binge-Watching findest du hier. Was auch helfen kann, ist mit dir selbst eine Regel auszumachen, wann du kurz innehältst und überlegst, ob du noch weitermachen möchtest. Du kannst zum Beispiel jedes Mal, wenn du eine Folge geschaut hast oder eine Spielrunde um ist oder du einem Video begegnest, in dem Tiere vorkommen kurz den Bildschirm ausmachen, zwei Minuten durchatmen und überlegen, ob du wirklich weiterschauen möchtest oder dir eigentlich etwas anderes guttun würde.
  • Gewohnheit: Immer wenn du dich an die Haltestelle, aufs Klo oder aufs Sofa setzt, zückst du automatisch dein Smartphone und plötzlich hast du schon wieder sehr viel Zeit sinnlos in der immer selben App verbracht. 
    Sortiere doch mal deine Apps um und schau was passiert. Jetzt wirst du eine kurze Zeit lang merken, wenn du aus Gewohnheit in eine bestimmte App gehen willst. Aber Achtung: Du hast nur einen kurzen Zeitraum, bis du dich an den neuen Ort der App gewöhnt hast. Ein anderer Tipp ist daher: Digital Detox

Was ist, wenn es immer so weitergeht?

Wenn es dir nicht gut damit geht, viel Zeit mit deinem Smartphone oder einer bestimmten Anwendung zu verbringen, solltest du versuchen eine Lösung dafür zu finden. Auf dieser Seite gibt es zwar schon einige Tipps und Gründe, für dein Verhalten, aber es kann noch viele weitere geben.

  • Wenn du dir nicht sicher bist, ob du vielleicht süchtig bist, findest du hier weitere Infos.
  • Wenn du mehr zu Auswirkung exzessiver Mediennutzung erfahren willst, findest du Informationen bei zebra-medienfragen.de.

Manchmal schafft man es aus eigener Kraft nicht, mit etwas aufzuhören. Such dir Unterstützung. Das kann eine Freundin oder ein Freund sein. Hilfe bekommt man auch – egal ob man wirklich süchtig ist oder sich nicht sicher ist – bei Suchtberatungsstellen. Eine Umfangreiche Adressliste mit deutschlandweiten Beratungsstellen findest du auf der Seite vom Fachverband Medienabhängigkeit e. V. Weitere Anlaufstellen findest du im Notfallhilfe-Bereich.