Das erste Mal
Bei uns in Deutschland wird fast immer irgendwo gewählt: Europawahl, Bundestagswahl, Landtagswahl, Kommunalwahl, Bürgermeisterwahl oder vielleicht sogar Jugendgemeinderatswahl. Jede dieser Wahlen hat ihre eigenen Spielregeln. Die erfährst du bei "Wie es geht". An der Kommunalwahl in Baden-Württemberg kannst du schon mit 16 Jahren teilnehmen. Bei der Europawahl 2024 sind erstmals auch 16- und 17-jährige wahlberechtigt. Gleiches wurde 2022 für die nächste Landtagswahl in Baden-Württemberg beschlossen. Bei Kommunal- und Europawahlen sind nicht durch Deutsche, sondern auch EU-Bürger wahlberechtigt, wenn sie seit drei Monaten in der Gemeinde wohnen.
Ob du dich auskennst, kannst du dann anschließend beim Wahlquiz prüfen. Zur eigenen Recherche gibt es Links zu Parteien und anderen wichtigen Seiten rund um Politik. Das Glossar enthält Fachbegriffe von der absolute Mehrheit über die Sonntagsfrage bis zur Zweitstimme.
Tanja will selbst mitgestalten
Tanja ist selbst Kandidatin für die nächste Jugendgemeinderatswahl. Sie will vor Ort etwas bewegen und Jugendthemen in der Gemeinde ganz oben auf die Tagesordnung bringen. Die Umgestaltung der Jugendhäuser, bessere Radwege und kostenloser Nahverkehr sind ihr wichtig.
Jule hat sich erst informiert
Jule hat gewählt. Und sie hat nicht einfach irgendetwas gewählt. Sie hat sich vorher auf den Websites der verschiedenen Parteien informiert. Wenn man in einem Restaurant sitzt, macht man sich ja auch Gedanken, was man essen will und lässt sich nicht einfach was vorsetzen. Anschließend hat sie noch den Wahl-O-Mat gemacht. Den gibt es für Bundestags-, Landtags- und Europawahlen. Der Wahl-O-Mat ist ein Frage-und-Antwort-Tool, das zeigt, welche zu einer Wahl zugelassene Partei der eigenen politischen Position am nächsten steht.
Benni war nicht dabei
Benni hat nicht gewählt. Warum auch? Das bringt doch sowieso nichts. Unterschiede zwischen den Parteien gibt es kaum und die da oben machen später ohnehin, was sie wollen. So wie Benni denken leider viele. Bei der Europawahl 2019 lag die Wahlbeteiligung in Deutschland bei 61,4 Prozent. Das war zwar deutlich mehr als fünf Jahre davor, ist aber immer noch erschreckend wenig. Unsere Demokratie lebt von Einmischung und dazu gehört einfach auch die Wahlbeteiligung.
Antonio war sogar noch als Wahlhelfer dabei
Antonio hat sogar als Wahlhelfer mitgearbeitet. Er ist Azubi bei der Stadt und wurde gefragt, ob er als Wahlhelfer mitmacht. Das ist ein Ehrenamt und der ganze Sonntag geht auch bei drauf. Trotzdem war er gerne dabei. Die Wahlhelfer haben die Stimmzettel ausgegeben, überprüft, dass alles mit rechten Dingen zugeht und anschließend die Wahlzettel ausgezählt.
Helen musste nicht lange überlegen
In ihrer Familie wird schon seit Urzeiten sozialdemokratisch gewählt. Und so hat sie es bei ihrer ersten Wahl auch gemacht. Das gibt es immer noch. Doch die Zahl der Wähler, die immer das gleiche oder sogar das gleiche wie die Eltern und Großeltern wählen, nimmt ständig ab. Früher gab es so genannte „Milieus“. Man gehörte zum sozialdemokratischen Milieu oder zum konservativen oder zu sonst einem Milieu. Das bedeutete, dass man im entsprechenden Sportverein war, im entsprechenden Laden eingekauft hat usw. Da war die Wahl nur noch Formsache: Natürlich hat man „seine“ Partei gewählt.
Heute sieht die Sache anders aus. Festgefügte Milieus gibt es kaum mehr, die treuen Stammwähler nehmen immer mehr ab. Das macht es den Parteien und auch den Umfrageforschern schwerer, zeigt aber auch, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme ernst nehmen. Das ist gut so und es muss auch nicht bei jeder Wahl dieselbe Partei sein.