Soziale Medien
Aus den digitalen Medien haben sich die Sozialen Medien hervorgetan. Soziale Medien verfolgen das Prinzip, dass viele Konsumenten mit anderen Nutzerinnen und Nutzern kommunizieren und auch selbst partizipieren, also bei der Informationsgestaltung teilhaben. Dabei stehen auch soziale Beziehungen im Fokus und wie man sich selbst im Netzwerk darstellt. Menschen auf der ganzen Welt können über diese Kanäle einfach in Kontakt bleiben und miteinander Erlebnisse teilen. Die Informationen fließen anders als bei analogen Medien in verschiedene Richtungen. Jede Person ist Sender und Empfänger zugleich. Die derzeit beliebtesten Sozialen Medien Deutschlands sind derzeit Youtube, WhatsApp, Instagram, TikTok und Twitter.
Sehr beliebte Apps – für dich im Überblick
TikTok:
Was ist das?
TikTokist die momentan erfolgreichste Kurzvideo-Plattform der Welt, mit über 1 Mrd. Downloads.
Durch einen sehr leistungsstarken und akkuraten Algorithmus werden dir auf der sogenannten „For You Page“ Inhalte vorgeschlagen, die dich interessieren könnten.
Hierbei befindest du dich häufig auf verschiedenen TikTok Seiten, die sich um bestimmte Themen drehen, die du dir gerne anschaust.
Die Videos können bis zu 10 Minuten lang sein, haben aber in den meisten Fällen eine Dauer von unter einer Minute.
Die App verfügt darüber hinaus über Messenger Funktionen.
Woher kommt es?
2014 wurde die App musical.ly von dem Unternehmen musical.ly Inc. Veröffentlicht.
Das Grundprinzip war das „Lipsyncen“, eine Art des Mitsprechens von Liedtexten, von Liedern und dabei zu tanzen.
2017 kaufte ByteDance die App auf und nannte sie 2018 zu TikTokum.
Wer nutzt TikTok?
TikTokwird überwiegend von Jugendlichen und jungen Erwachsenen genutzt, wobei die Geschlechter recht ausgeglichen sind.
Man muss allerdings mindestens 13 Jahre alt sein, um TikToknutzen zu dürfen.
TikTok dient vor Allem der Unterhaltung, aber stellt für jüngere Personen außerdemimmer häufiger eine Informationsquelle dar. Das verliert für Menschen ab 18 Jahren allerdings immer mehr an Bedeutung.
Was zeichnet TikTok aus?
Die kurzen Videos, durch die du in wenig Zeit sehr viel Input bekommst und die verschiedenen Seiten auf TikTok, die am Ende deine “For you Page”, eine Art Startseite, bilden, stellen das Hauptkonzept von TikTok dar.
Was sind Chancen von TikTok?
Die meisten Nutzer (User) konsumieren auf TikTok ausschließlich Inhalte und posten nichts. Die Personen, die auf Social Media Plattformen, wie TikTok, regelmäßig hochladen, werden Creator genannt.
Durch die vielen User und verschiedenen Interessen der User, kannst du als Creator mit fast jedem Content relativ schnell viel Reichweite generieren. Das heißt, dass deine Videos einer großen Anzahl an Usern vorgeschlagen werden.
Durch viele Views oder sogar Werbeplatzierungen, kannst du auf TikTok auch Geld verdienen.
Was sind die Gefahren von TikTok?
Da du in sehr wenig Zeit sehr viel Input bekommt besteht die Sorge, dass sich die Aufnahmefähigkeit und Konzentrationsfähigkeit verringert und die Gefahr auf Sucht erhöht ist.
Jugendliche werden schnell zu freizügigen Videos verleitet, da das von vielen gesehen wird. Diese Inhalte könnten besonders auf junge Nutzer verstörend wirken. Falschinformationen können schneller den je verbreitet werden und Meinungen können auf der Plattform stark kollidieren. Das ist eine der Ursachen, weshalb unter Videos zum Teil Hasskommentare verfasst werden.
TikTok schaltet außerdem Werbungen, die Nutzer zum Kauf von unnützen dingen verleiten kann.
YouTube:
Was ist das?
YouTubeist eine Kurzvideoplattform, auf der du deinen eigenen Content hochladen kannst.
Die Videos haben eine durchschnittliche Länge von 11 Minuten.
Woher kommt es?
YouTube wurde 2005 vom Unternehmen YouTube, LLC (Tochterfirma von Google) gegründet.
Ursprünglich war die App als Dating Plattform vorgesehen, dieses Konzept wurde aber schnell verworfen und überarbeitet.
Das erste Video wurde vom Entwickler in einem Zoo gefilmt und hochgeladen und kann bis heute auf YouTubeangeschaut werden.
Wer nutzt es?
Es gibt Videos zu jedem Themenbereich, sodass für jeden etwas dabei ist. Ob Wissen, Gaming, Sport, Beauty, Natur, Tiere, es gibt nichts, was es nicht gibt. Dadurch werden auch die meisten Altersgruppen abgedeckt.
Was zeichnet es aus?
YouTube ist leicht am roten Design zu erkennen und ist mit Google verknüpft. Du kannst dich also mit deinem Google-Konto bei YouTube anmelden.
Die Videos werden in einem Querformat geschaut und haben eine sehr unterschiedliche Videodauer. Die Videos können mehrere Stunden lang sein.
Videocreator können ab einer bestimmten Videolänge Werbung in den Videos schalten. Das bedeutet, dass während des Videos eine kurze Werbepause von wenigen Sekunden kommt. Je nach Länge des Videos und Reichweite des Creators, kann auch mehrmals im Video Werbung kommen. YouTube schaltet außerdem vor die meisten Videos zusätzlich Werbung. Dadurch stellt die Werbung die Haupteinnahmequelle für YouTube dar.
YouTube besitzt außerdem sogenannte YouTube Playbuttons. Diese erhalten Creator auf YouTube, wenn sie eine bestimmte Anzahl an Followern haben. Den ersten bekommen Creator bei 100.000 Followern und den zweiten ab 1.000.000 Followern.
Was sind Chancen von YouTube?
Durch die neue Funktion, „YouTube Shorts“, können Creator mittlerweile leichter Reichweite generieren.
Durch die viele Platzierung von Werbung kannst du als Creator deutlich mehr Geld verdienen als auf anderen Plattformen.
Was sind die Gefahren (Sucht)?
Auch hier neigt man dazu mehr Videos zu schauen, als man eigentlich will, da einem immer mehr Videos vorgeschlagen werden, die dich interessieren könnten. Zwar sind die Videos in der Regel nicht so kurz wie auf anderen Plattformen, dennoch hast du eine Enorm große Auswahl ansprechender Videos und würdest am liebsten gar nicht mehr aufhören zu schauen.
Videos können Nutzer mit ansprechenden „Thumbnails“ (Die Bilder die als Art Vorschau für das Video gezeigt wird) zum Ansehen überzeugen. Die Thumbnails haben allerdings nicht immer etwas mit dem Video zu tun, bzw. übertreiben die Thematik im Vorhinein so stark, dass du das Video ansehen möchtest und am Ende eher enttäuscht sein kannst. Das wird auch Clickbaiting genannt.
Eine weitere Gefahr ist die Reichweite der Videos. So kann es sein, dass du als unerfahrener Nutzer ein Video hochlädst, dass andere aufgrund von Fremdscham oder ähnlichem lustig finden und ansehen. Dadurch geht das Video zunächst auf YouTube „viral“, also bekommt eine hohe Anzahl an views. Anschließend werden Teile des Videos sehr häufig auf weiteren Plattformen wie TikTok, Instagram oder Twitter verbreitet und schon haben das Video mehrere Millionen Menschen gesehen.
Instagram:
Was ist Instagram?
Instagram ist eine Plattform zum Teilen von Videos und Bildern.
Woher kommt Instagram?
Anfangs war Instagram nur eine Plattform zum Hochladen von Bildern. 2010 erschien die App erstmals im Apple Store und 2012 schließlich auch für Android User im Google Play Store. Noch im selben Monat wurde von Facebook angekündigt, Instagram für einer Milliarde Dollar aufzukaufen.
2016 kam die Funktion dazu, Videos oder Bilder hochzuladen, die nur für 24 Stunden sichtbar sind (Storys).
Seit 2020 gibt es Reels als Funktion. Diese Funktion ist sehr von TikTok inspiriert. Sie beinhaltet hochkannte, meistens eher kurze, Videos.
Wer nutzt Instagram?
Über 70% der Nutzer sind unter 35. Die Plattform wird hauptsächlich von Jugendlichen und jungen Erwachsenen genutzt. Nicht jeder lädt allerdings auch Fotos und Videos hoch.
Auffällig ist der Anstieg der Nutzung in zunehmendem, jungen, Alter, um die Funktion einer Nachrichtenquelle zu erfüllen.
Was zeichnet Instagram aus?
Instagram ist eine der wenigen Plattformen, auf der du nach wie vor Bilder hochladen und separat zu den Videos anschauen kannst.
Die meisten Nutzer, die einen Account haben laden auch Bilder oder Storys hoch. Diese können nur von ihren Followern gesehen werden, wenn sie ihren Account auf Privat haben.
Es gibt die Möglichkeit einen Creator Account zu erstellen, so kannst du als Creator die sogenannten Insights in seinen Videos sehen. Damit sind Informationen zu seinen Followern und zu den Views von Videos gemeint.
Was sind Chancen von Instagram?
Auf Instagram ist es eher schwer Reichweite zu bekommen, wenn du sie aber mal hast, dient sie als gute Grundlage für andere Plattformen. Außerdem kannst du mit gutem Sponsoring auch mit Instagram gutes Geld verdienen.
Instagram kann hervorragend genutzt werden, um in Freundeskreisen oder ähnlichem durch Bilder und Storys über das gegenseitige Leben zu erfahren, ohne das Leute es sehen von denen man es nicht möchte.
Auf TikTok gibt es die Funktion des privaten Accounts zwar auch, aber da du nur Videos hochladen kannst, wird es wenn nur zum hochladen von Content verwendet, den nicht jeder sehen können soll.
Was sind die Gefahren von Instagram?
Auch hier ist die Gefahr auf „Sucht“, durch die Kurzvideos etc., vorhanden. Die Rede ist hier aber, wie auch oben, nicht von diagnostizierter Sucht, sondern von Sucht im umgangssprachlichen Gebrauch.
Außerdem können die Bilder von Influencern, die ein perfektes Leben darstellen, zu Unzufriedenheit gegenüber dem eigenen Leben, Wut und anderem führen. Das gleiche gilt für Fotos vor allem von Frauen, die einen perfekten Körper haben scheinen. Herbei ist es wichtig zu beachten, dass nur die schönen und bedeutenden Tage festgehalten werden und die schlechten, unwichtigen Tage nicht gezeigt werden. Gleiches gilt bei Bildern zu ihrem Körper. Häufig steckt dahinter enorm viel Arbeit, oder die Person stellt sich in gutes Licht und dreht sich geschickt zur Kamera. Es steckt in jedem Fall deutlich mehr dahinter als du denkst.
Instagram schaltet außerdem Werbungen, die Nutzer zum Kauf von unnützen dingen verleiten kann.
WhatsApp:
Was ist WhatsApp?
WhatsApp ist ein Instant-Messaging-Dienst. Darunter versteht man Dienste, bei denen sich zwei oder mehrere Personen über Textnachrichten direkt unterhalten können.
Nutzer können in Chats oder in Gruppen Videos, Fotos, Dokumente, Standortinformationen usw. schicken und erhalten.
Woher kommt WhatsApp?
Gegründet wurde WhatsApp vom Unternehmen WhatsApp.Inc und letztlich von Facebook (heute Meta) erworben.
Wer nutzt WhatsApp?
WhatsApp wird von fast jeder Altersgruppe genutzt. Hierbei sind auch wieder Jugendliche vorne, bei denen fast 90% angeben WhatsApp zu nutzen. Ab einem Alter von 60 Jahren nutzen immer noch ungefähr die Hälfte WhatsApp als Text Messenger.
Dafür wird WhatsApp, von ca. 80% der 12- bis 19-jährigen Menschen als wichtigste App angesehen. 93 Prozent der Deutschen in diesem Alter nutzen den Messenger regelmäßig.
Was zeichnet WhatsApp aus?
WhatsApp besitzt Viele Funktionen, doch die Konkurrenz kann mittlerweile sehr gut mithalten. Es gibt allerdings Funktionen, bei denen WhatsApp weiterhin die Nase vorne hat.
WhatsApp bietet die Funktion von normalen Telefonaten und Videoanrufen. Du kannst außerdem Nachrichten durchsuchen, um beispielsweise schneller zu einer Unterhaltung zurückzufinden, und kannst wichtige Nachrichten markieren. Ein ebenfalls großer Vorteil ist WhatsApp Web, womit du WhatsApp auf jedem Gerät, ob Smartphone, Tablet oder Computer/Laptop benutzen kannst.
Was sind Chancen von WhatsApp?
WhatsApp erleichtert Kommunikation durch viele Funktionen. Die Kommunikation mit vielen Menschen auf einmal ist durch Gruppen sehr einfach geworden. Du kannst Bilder, Dateien und vieles mehr verschicken und hast so mit einem Messenger viele Funktionen von herkömmlichen Emails aber auch SMS-Nachrichten an einem Platz.
Was sind die Gefahren?
WhatsApp steht häufig in Kritik wegen mangelnden Datenschutzrichtlinien.
Durch Textnachrichten ist es schwer Emotionen oder eine Gefühlslage richtig aufzufassen, wodurch es sehr schnell zu Missverständnissen kommen kann.
BeReal:
Was ist BeReal?
BeReal ist eine Plattform zum Teilen von Realitätsnahen Momentaufnahmen.
Bekannt geworden ist Be Real als „Anti-socialmedia Plattform“. Gegenteilig zu Instagram und Snapchat soll BeReal die Realität abbilden.
Woher kommt BeReal?
BeReal Ist eine französische social Media App, die 2020 veröffentlicht wurde.
Sie wurde erstmals von Andreessen Horowitz mit einer Geldsumme von 30 Millionen Dollar finanziert. Eine weitere Finanzierung bekam BeReal im Mai 2022 mit einer Geldsumme über 85 Millionen Dollar.
Bis jetzt hat die App ungefähr 50 Millionen Downloads (Stand September 2022).
Wer nutzt BeReal?
Überwiegend Jugendliche ab 13 und junge Erwachsene.
Was zeichnet BeReal aus?
BeReal soll die Anti-social Media Plattform sein.
Einmal am Tag bekommt jeder zur selben Zeit eine Benachrichtigung. Ab da hast du zwei Minuten Zeit „real“ zu sein und ein Foto aufzunehmen (einmal von dir und einmal von deiner Umgebung).
Die Bilder kannst du mit Freunden teilen, die das Bild liken und kommentieren können.
Die App zeigt den Freunden an, ob du das Bild verspätet hochgeladen hast und wenn ja, wie viel zu spät.
Was sind die Chancen von BeReal?
Da man auf BeReal nur einmal am Tag ein Bild posten kann, das nicht unbedingt spannend sein soll, ist die App für Influencer uninteressant, da man die Posts auch nicht planen kann. BeReal ist keine App, auf der du viel Zeit verbringst/verbringen kannst und hat damit kein hohes Suchtpotenzial, wie andere social Media Plattformen.
Eine Chance ist vor allem, dass du von der Inszenierung wegkommst. Du kannst auf BeReal keine Bilder bearbeiten, kannst sie nicht gut planen und es wird angezeigt, wenn du sie erneut oder zu spät hochlädst.
Was sind die Gefahren von BeReal?
Nicht jeder nutzt BeReal so, wie es gedacht ist und inszeniert sogar diese Bilder. Das lässt es so aussehen, als hätte die Person immer etwas zu tun und lässt dein eigenes Leben im Vergleich dazu langweilig aussehen.
Durch das Zeitlimit von zwei Minuten, oder weil man in dem Moment gar nicht darüber nachdenkt, könntest du versehentlich ein Bild machen, wo Dinge zu sehen sind, die andere nicht sehen dürfen. (Zum Beispiel Daten auf einem Rechner oä.)
Die Push-up Benachrichtigung „Zeit für dein BeReal“, die von Tag zu Tag unterschiedlich ist, verleitet dazu rund um die Uhr erreichbar zu sein, auch in eigentlich Medienfreien Zeiten wie Abendessen mit den Eltern.