Ist Kiffen erlaubt?

Ja und nein. Der Konsum von Drogen ist in Deutschland zwar nicht strafbar, jedoch sind Erwerb, Besitz und Handel illegal – mit Ausnahme von bestimmten Regelungen für Cannabis. Dies betrifft weiterhin Drogen wie Ecstasy, Speed, Kokain oder Heroin. Bereits kleinste Mengen dieser Substanzen können ernsthafte rechtliche Konsequenzen haben. Selbst wenn ein Verfahren eingestellt wird, wird der Vorfall oft der Führerscheinstelle gemeldet, die dann prüft, ob du geeignet bist, ein Fahrzeug zu führen. Das kann im schlimmsten Fall den Verlust deines Führerscheins bedeuten.
Seit dem 1. Juli 2024 dürfen Erwachsene in begrenztem Rahmen Cannabis anbauen – privat bis zu drei Pflanzen oder in nicht-gewerblichen Vereinigungen, sogenannten Anbauvereinigungen. Über diese Vereinigungen darf Cannabis kontrolliert an Erwachsene zum Eigenkonsum weitergegeben werden. Der Besitz von bis zu 25 Gramm getrocknetem Cannabis ist nun im öffentlichen Raum straffrei. Für den privaten Raum liegt die Grenze bei 50 Gramm getrocknetem Cannabis.
Für Minderjährige bleibt der Besitz von Cannabis nach wie vor verboten. Ebenso ist der Konsum in Sichtweite von Schulen oder Jugendeinrichtungen nicht erlaubt. Minderjährige dürfen weder Anbauvereinigungen betreten, noch dürfen Erwachsene Cannabis an Minderjährige weitergeben – Verstöße werden weiterhin strafrechtlich verfolgt.Zudem gelten Sonderregelungen für junge Erwachsene: Hier sind die Abgabemengen reduziert, und es dürfen nur Produkte mit geringeren THC-Gehalten ausgegeben werden. Ebenso ist der öffentliche Konsum eingeschränkt. In Fußgängerzonen gilt beispielsweise ein Konsumverbot zwischen 7 und 20 Uhr. Außerdem ist der Konsum in Sichtweite von Schulen und Jugendeinrichtungen weiterhin verboten.
Besonders kritisch wird es bei höheren Mengen oder beim Handel. Ab einer Menge von 7,5 Gramm THC (entspricht z. B. 100 Gramm Haschisch mit 7,5 % Wirkstoffgehalt) liegt ein Verbrechenstatbestand vor, der vor Gericht verhandelt wird. Bei anderen Drogen gelten teils noch niedrigere Schwellenwerte.
Neben der Legalisierung wurden auch Maßnahmen zur Aufklärung und Prävention verstärkt, um Risiken des Cannabiskonsums zu minimieren. Ausführliche Informationen dazu bietet das Bundesgesundheitsministerium.
Ziel dieser Legalisierung ist es, den illegalen Cannabis-Markt einzudämmen, die Qualität von Cannabis zu kontrollieren und somit den Gesundheitsschutz zu verbessern.
Ein anderes Mittel, zu welchem immer mehr junge Menschen greifen, sind die E-Zigaretten. Diese setzen zwar weniger Giftstoffe frei als die üblichen Zigaretten, sind jedoch nicht weniger schädlich. Der Dampf von E-Zigaretten enthält zwar weniger Schadstoffe als Tabakrauch, allerdings entstehen beim Verdampfen mehr gesundheitsschädliche Substanzen, als bislang vermutet. Auch hier gilt wieder das Verbot für Minderjährige.
Es gibt aber auch noch ein relativ neues Produkt: den Nikotinbeutel oder auch Nikotionpouches genannt. Diese Nikotinbeutel sind nikotinhaltige Beutelchen, welche in den Mund gelegt werden. Dort wird das Nikotin dann über die Mundschleimhaut in den Körper aufgenommen und gelangt über den Blutkreislauf ins Gehirn. Insgesamt is der Nikotinspiegel danach genau oder noch höher als beim Gebrauch von (E-)Zigaretten. Nicht nur macht das enthaltende Nikotin in den Beutelchen abhängig, sondern ist auch schädlich für die eigene Gesundheit (man weiß allerdings noch nicht wie sehr). Auch wenn es erstmal harmlos aussieht, stellen Nikotinpouches ein Risiko dar und sind wie alle nikotinhaltige Produkte für Minderjährige verboten.
Wenn du Drogenprobleme hast, ist es nicht nur für dich, sondern auch für das Gericht wichtig, dass du so rasch wie möglich Kontakt zu einer Suchtberatungsstelle bekommst. Drogenberatungsstellen haben eine Schweigepflicht der Polizei und auch den Eltern gegenüber. Vor Gericht wirkt es aber immer positiv, wenn deutlich wird, dass du dein Drogenproblem angehst.
Die Adressen findest du im Telefonbuch, über das Gesundheitsamt oder im Internet über:
www.cannobis.de:
Infos zu Drogen und viele Statements und Kurzfilme von Promis zu dem, was für sie cool sein ausmacht.
www.drugcom.de:
Website zu legalen und illegalen Drogen mit der Möglichkeit für Interessierte und Ratsuchende, sich auszutauschen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
www.bist-du-staerker-als-alkohol.de:
Der Name ist Programm. Neben Infos über Alk, Sex & More gibt es in der Spaß-Zone 50 Cocktailrezepte natürlich ohne Alkohol und in der Test-Zone kannst du dir selbst auf den Zahn fühlen.
www.dhs.de:
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. Unter „Links” finden sich weitere landesweite Stellen und Adressen von Verbänden.
www.sucht.org:
Gesamtverband für Suchtkrankenhilfe im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. Der Schwerpunkt liegt auf Hilfsangeboten, Kosten und Adressen.
www.sucht.de (Fachverband Sucht e.V.):
Spezielle Informationen für Betroffene sowie zu Einrichtungen und Behandlungsmöglichkeiten.