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Hotelfachmann:frau

Lario, 22 Jahre, 1. Lehrjahr als Hotelfachmann

 

Traumberuf oder Notlösung?

Als klassischer Beruf hier in Deutschland wäre es für mich eine Notlösung, aber mein Vater hat in Peru ein Hotel, das ich in ungefähr drei Jahren übernehmen soll. So kam meine Wahl zustande. Ich habe dann eine Ausbildung mit deutschem Standard, mit der ich in Peru auf eigene Faust weitermachen kann.

 

Wie sieht dein Tag als Hotelfachmann aus?

Wir lernen jede Abteilung im Hotel kennen: Service, Rezeption, Bankett, Etagendienst und vieles mehr. Im Moment bin ich im Service. Im Frühdienst fange ich um 5 Uhr 30 an und bereite alles für das Frühstück vor, das um 6.00 Uhr beginnt. Danach muss ich immer wieder alles auffüllen und aufräumen oder Getränke servieren. Um halb elf ist das Frühstück beendet, das Restaurant ist dann bis 17.00 Uhr geschlossen. Abends gibt es Essen à la carte, die Gäste bestellen also ganz normal. Wenn die Tagungsräume im Hotel belegt sind, gibt es Gruppen, die zu Mittag essen. Dafür haben wir aber einen Beauftragten, der sich den ganzen Tag um diese Gruppen kümmert. Ansonsten hat man im Restaurant Teil-, Früh- oder Spätdienst.

 

Die größte Überraschung?

Das Trinkgeld war eine Überraschung, das ist manchmal echt nicht schlecht. Das ganze Team hier ist total nett und lustig drauf. Es macht richtig Spaß mit den Leuten zu arbeiten. Wir gehen auch öfter abends noch zusammen weg und feiern.

 

Deine Lieblingsaufgabe?

Im Service betreue ich am liebsten die Tagungen. Aber eigentlich macht alles Spaß, wenn nicht zu viel los ist und es total stressig wird. Im Bankett macht es auch viel Spaß, aber das ist etwas ganz anderes als der Service. Im Bankett ist es wirklich ein Bürojob, im Service dagegen ist schon ganz schön was los, wenn man morgens 200 Frühstücke an den Mann bringen muss.

 

Welche Kröten musst du schlucken?

Die Arbeitszeiten hatte ich mir nicht ganz so hart vorgestellt. Und auch nicht, dass es eine so anstrengende Arbeit ist. Man ist abends wirklich körperlich am Ende, man kommt nicht wirklich zur Ruhe und wird schon etwas hibbelig. In der Gastronomie kommt es außerdem schnell zu Überstunden.

 

Ohne was geht es nicht?

Flexibilität und ein sicheres Auftreten sind ganz wichtig, gerade wenn man vor Gruppen reden und sich bewegen muss. Manchmal sind die Gäste eben nicht so nett – da muss man sich dann schon einiges gefallen lassen und ruhig bleiben. Gute Sprachkenntnisse und eine klare Aussprache sind natürlich sehr von Vorteil.

 

Wie viele Bewerbungen hast du geschrieben?

Eine! Eigentlich wollte ich Hotelkaufmann lernen, aber das gibt es in diesem Sinn nicht mehr. Da habe ich es eben mit Hotelfachmann versucht. Damit hatte ich echt Glück und es hat auf Anhieb geklappt.

 

Dein Bewerbungstipp?

Ich würde immer persönlich zu dem Betrieb gehen und direkt an der Rezeption nachfragen. Man sollte versuchen ganz natürlich rüber zu kommen und nicht zu dick auftragen.

 

Bald steinreich? Wie hoch ist der Monatsverdienst?

Das ist tariflich festgelegt. Reich wird man davon nicht.

 

Und nach der Ausbildung?

Wie gesagt habe ich vor, das Hotel von meinem Vater zu übernehmen. Eventuell studiere ich noch etwas in Richtung Tourismus, aber eigentlich möchte ich so schnell wie möglich nach Peru.

Steckbrief Hotelfachmann/-frau

Duale (teilweise auch schulische) Ausbildung: 3 Jahr

Tätigkeiten: Betreuung der Gäste, Vorbereitung des Frühstücks, Aufräumen, Getränke servieren oder Essen nachfüllen, Zimmer richten, Vorbereitung von Veranstaltungen, Buchhaltung, Lagerhaltung, Personalwesen  

Arbeitsorte: Hotels, Gasthöfen, Pensionen, Restaurants und Cafés, Kurkliniken, Cateringbetrieben, Berufsschule  

Perspektiven: Restaurantmeister/-in, Hotelmeister/-in, Gastronom/-in, Weiterbildung, Studium im Bereich Tourismus, Gastronomie oder Betriebswirtschaftslehre, Selbstständigkeit  

Das solltest du mitbringen: bereit sein zu anstrengenden Arbeitszeiten zu arbeiten, guter Umgang mit Kunden, Freundlichkeit, Teamfähigkeit  

Alternativen: Tourismuskaufmann/-frau, Duales Studium Hotelmanagement, Duales Studium Tourismus,  

Mehr im Netz:www.berufenet.arbeitsagentur.de