Meistere deinen Alltag!

Sozialversicherungsfachangestellte:r

Anika, 17 Jahre, 1. Lehrjahr als Sozialversicherungsfachangestellte

Traumberuf oder Notlösung?

Eigentlich war es eher eine Notlösung. Ich hatte keine andere Ausbildungsstelle gefunden und war anfangs etwas skeptisch. Inzwischen bin ich aber zufrieden; es gefällt mir ganz gut hier.

Wie sieht dein Tag als Sozialversicherungsfachangestellte aus?

Arbeitsbeginn ist nicht immer um dieselbe Zeit – wir müssen auf ein bestimmtes Soll an Stunden kommen, können aber auch mal ein bisschen ausschlafen.Wenn ich hier im Servicezentrum bin, bringe ich zuerst mein Wissen auf den neuesten Stand, da sich durch die Gesundheitsreform ständig etwas ändert. Dann nehme ich vor allem die Anrufe der Kunden entgegen, und berate sie, so gut es geht. Ansonsten leite ich die Anfragen weiter. Wie viele das pro Tag sind, kommt ganz auf das Problem und die Dauer des Gesprächs an. Neue Versicherungen schließe ich aber noch nicht ab. Im dritten Lehrjahr werde ich auch im Vertriebszentrum sein, wo zum Beispiel neue Kunden aufgenommen werden. Dort kann man auch im Außendienst arbeiten, wo man unter anderem auf Messen fährt oder persönliche Kundenberatungen macht. Der Beruf ist wirklich sehr vielfältig.  
Berufsschule haben wir in den ersten zwei Lehrjahren in fünf oder sechs Blöcken von zwei bis fünf Wochen, dazu kommen mehrmals im Jahr verschiedene Seminare in unserem Bildungszentrum. Die dauern ungefähr zwei Wochen und sind sehr lernintensiv. Im Anschluss daran werden auch Klausuren geschrieben.

 

Die größte Überraschung?

Vor der Ausbildung hatte ich mich gar nicht so sehr über den Beruf informiert und hätte nicht gedacht, dass es soviel an Wissen und Stoff zu lernen gibt.

Deine Lieblingsaufgabe?

Am schönsten finde ich es, wenn man den Kunden bei ihren Problemen und Fragen wirklich weiterhelfen kann. Das ist dann ein richtiges Erfolgserlebnis.

Welche Kröten musst du schlucken?

Ich bin eigentlich jemand, der nicht so gerne lernt; aber das muss ich hier natürlich akzeptieren. Dafür ist aber das Arbeitsklima sehr angenehm und die Kollegen total nett – das gleicht sich dann wieder aus.

Ohne was geht es nicht?

Kontaktfreudigkeit und Freundlichkeit sind für die telefonische Beratung ein Muss. Man sollte auch Motivation und Spaß an der Teamarbeit mitbringen. PC-Kenntnisse sind wichtig; man sollte auch mit Gesetzen gut umgehen können. Vom Abschluss her braucht man mindestens mittlere Reife, dann aber mit guten Noten – gewünscht ist aber eher noch Abitur. Es kommt allerdings immer auf die Bewerberzahl an, wie viele Azubis mit welchem Abschluss genommen werden.

Wie viele Bewerbungen hast du geschrieben?

Sehr viele – 24 oder 25. Teils wurden in dem Jahr gar keine Azubis von den jeweiligen Firmen eingestellt, teils war es auch schon zu spät für die Bewerbung.

Dein Bewerbungstipp?

Wichtig ist es, sich schon sehr früh zu bewerben. In der Schule sollte man das letzte Jahr nicht zu locker nehmen und da schon mit den Bewerbungen anfangen. Beim Vorstellungsgespräch ist es entscheidend, seine Fähigkeiten und Motivation deutlich zu zeigen. Man sollte sich natürlich auch im Klaren darüber sein, ob der Beruf wirklich das Richtige für einen ist. Während der Schule hatte ich schon mehrere Praktika gemacht, nach denen ich mich dann für diese Ausbildung entschieden habe. Das würde ich als Entscheidungshilfe auch jedem raten.

Bald steinreich? Wie hoch ist der Monatsverdienst?

Nach dem, was man so von anderen Azubis hört, eher hoch. Steinreich werde ich damit zwar auch nicht, aber ich bin zufrieden.

Und nach der Ausbildung?

Ich würde schon gerne in diesem Servicezentrum bleiben, wenn ich übernommen werde. Später könnte ich mir vorstellen, auch mal ein Jahr ins Ausland zu gehen. Es gibt noch viele Möglichkeiten zur Weiterbildung; man kann mit dem Abschluss auch bei privaten Krankenversicherungen arbeiten. Jetzt schau ich aber erst mal, wie die nächsten zwei Jahre verlaufen.

Steckbrief Sozialversicherungsfachangestellte/-r

Duale Ausbildung: 3 Jahre  

Tätigkeiten: Beratung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, Kundenbetreuung, Anträge bearbeiten  

Arbeitsorte: Sozialversicherungsunternehmen, Berufsschule  

Perspektiven: Spezialisierungen, Dienststellenleiter/-in, Studium der Gesundheitsökonomie, Krankenkassenfachwirt/-in, Studium  

Das solltest du mitbringen: Kommunikationsstärke, Freude an Umgang mit Menschen und telefonieren, selbstständiges Arbeiten, Hilfsbereitschaft, Teamfähigkeit  

Alternativen: Bankkaufmann/-frau, Industriekaufmann/-frau, Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen

Mehr im Netz:www.berufenet.arbeitsagentur.de