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1- und 2-jährige Berufsfachschulen

Die 1-jährige Berufsfachschule (1BFS) können Jugendliche (mit und ohne Hauptschulabschluss) besuchen, wenn sie eine praktische Ausbildung im Handwerk machen werden. Voraussetzung in Baden-Württemberg ist, dass du einen Ausbildungsvertrag oder eine Ausbildungsplatzzusage mit einem Ausbildungsbetrieb hast. In anderen Bundesländern gelten teilweise andere Regelungen. Die Fachpraxis wird in Schulwerkstätten vermittelt. Teilweise gibt es schon Praxistage im späteren Ausbildungsbetrieb. Ziel ist es, dich für die duale Ausbildung fit zu machen. Schaffst du die 1BFS, kannst du anschließend im zweiten Ausbildungsjahr im Betrieb weitermachen und nebenher die Berufsschule besuchen.

Für die 2-jährige Berufsfachschule (2BFS) brauchst du den Hauptschulabschluss oder einen entsprechenden Abschluss aus dem BEJ. Nach den zwei Jahren Schulen kannst du den Fachschulabschluss erwerben. Das ist ein mittlerer Bildungsabschluss wie der Realschulabschluss. Beginnst du anschließend eine Ausbildung in derselben Fachrichtung, kann dir der Ausbildungsbetrieb den Besuch der 2BFS als erstes Ausbildungsjahr anrechnen.

Das solltest du über die 1-jährige Berufsfachschule wissen:

Voraussetzungen:

In Baden-Württemberg brauchst du in der Regel einen Vorvertrag oder eine schriftliche Ausbildungsplatzzusage eines Ausbildungsbetriebs. Die Ausbildungsplatzzusage ist kein Vertrag, sondern nur ein formloses Schreiben, mit dem der Betrieb den Ausbildungsplatz ab dem 2. Lehrjahr bestätigt. Egal ob Vorvertrag oder Ausbildungsplatzzusage, die Ausbildung kannst du anschließend nur fortsetzen, wenn du die 1BFS bestehst. Teilweise verlangen die Ausbildungsbetriebe zusätzlich noch einen bestimmten Notendurchschnitt am Ende der 1BFS.

Dauer/Beginn:

1 Jahr. Beginn ist im September zum Schuljahresanfang.

Anmeldung:

Du meldest dich direkt bei der beruflichen Schule für das 1BFS an.

Abschluss:

Berufspraktische Abschlussprüfung. Die bestandene Abschlussprüfung wird als erstes Ausbildungsjahr anerkannt. Wenn Jugendliche die 1BFS ohne Hauptschulabschluss erfolgreich besucht haben, bekommen sie einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Bildungsstand bestätigt.

Anschluss an die 1BFS:

Das ist in der Regel die Übernahme ins zweite Lehrjahr.

Kosten:

Keine Schulgebühren, aber auch keine Ausbildungsvergütung. Die Praktikumstage, die du im Betrieb verbringst (z.B. während den Schulferien) werden bezahlt. Manche Betriebe zahlen statt Einmalzahlungen auch ein kleines monatliches Taschengeld.

Urlaub:

Wie die üblichen Schulferien, es sei denn, du hast Praktikumstage mit dem Betrieb vereinbart. 

Das solltest du über die 2-jährige Berufsfachschule wissen:

Voraussetzungen:

Abschlusszeugnis der Hauptschule oder des BEJ mit einem Notendurchschnitt von mindestens 3,0 in Deutsch, Mathe und Englisch (beim BEJ-Abschlusszeugnis wird das Fach Berufsfachliche Kompetenz eingerechnet, wenn dies deinen Durchschnitt verbessert). Deutsch muss mindestens "befriedigend", Englisch und Mathe jeweils mindestens "ausreichend" sein.

Dauer/Beginn:

2 Jahre. Beginn ist im September zum Schuljahresanfang. Das erste Halbjahr gilt als Probezeit. Wer die Probezeit nicht bestanden hat, muss die Schule verlassen, kann sie jedoch auf Wunsch noch bis zum Ende des ersten Schuljahres besuchen. Schafft man dann doch noch die Versetzung, kann man weitermachen.

Anmeldung:

Die Anmeldung erfolgt im Frühjahr mit dem Halbjahreszeugnis und einem tabellarischen Lebenslauf direkt bei der beruflichen Schule. Die Aufnahme erfolgt immer erst auf Probe (siehe Dauer/Beginn).

Abschluss:

Die 2BFS führen zum Mittleren Bildungsabschluss, der Fachschulreife.

Ausnahme:

Die 2-jährige BFS Büro und Handel vermittelt keine Fachschulreife. Wird im Anschluss eine Ausbildung in derselben Fachrichtung begonnen, kann dir der Ausbildungsbetrieb den Besuch der 2BFS als erstes Ausbildungsjahr anrechnen.
 

Anschluss nach die 2BFS:

1. Ausbildung. In der Regel wird die 2BFS als erstes Lehrjahr anerkannt, wenn die Ausbildung in der gleichen Fachrichtung liegt.
2. Berufskolleg oder berufliches Gymnasium
 

Kosten:

Keine Schulgebühren.

Urlaub:

Wie die üblichen Schulferien. 

Das gilt für die 1- und 2-jährige Berufsfachschule gleichermaßen:

Anbieter:

Berufliche Schulen. Die einzelnen Schulen bieten unterschiedliche Fachbereiche und Berufsfelder an. Das ist wichtig für die Schulwahl. Gut sind auch die Infoabende der Schulen.

Suchen:

Frag in deiner Schule nach einer Übersicht über die beruflichen Schulen in der Umgebung. Eine Übersicht für ganz Baden-Württemberg bietet das Kultusministerium, für alle Bundesländer planet-beruf.de (Region auswählen und dann über weiterführende Schulen > Ein-/Zweijährige Berufsfachschule) 

Versicherungsschutz und Kindergeld:

Du kannst weiter über die Familienversicherung deiner Eltern krankenversichert sein. Auch Kindergeld wird weiter gezahlt.

Stichwort: qualifizierter Hauptschulabschluss

Der qualifizierte Hauptschulabschluss ist mehr als der normale Hauptschulabschluss nach Klasse 9.

In Bayern, Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen können sich Hauptschüler mit einem bestimmten Notendurchschnitt freiwillig zur Prüfung für den qualifizierten Hauptschulabschluss anmelden. Auch Realschüler und Gymnasiasten können als Externe zur Prüfung antreten.

In Baden-Württemberg dagegen gibt es den qualifizierten Hauptschulabschluss automatisch, wenn man im Hauptschulabschluss in den Fächern Deutsch, Mathe und Englisch mindestens einen Notendurchschnitt von 3,0 erreicht, wobei in Deutsch mindestens die Note befriedigend sowie in den Fächern Englisch und Mathematik die Note ausreichend erreicht sein muss.

Auch über das Berufseinstiegsjahr kann man einen Abschluss erwerben, der wie der qualifizierte Hauptschulabschluss zur zweijährigen Berufsfachschule berechtigt.