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Rechtsanwaltfachangestellte:r

Eva, 22 Jahre, 3. Lehrjahr als Rechtsanwaltsfachangestellte

 

Traumberuf oder Notlösung?

Schwierige Frage. Notlösung, aber eigentlich nicht so wirklich. Weil ich auf einer kaufmännischen Schule war, wollte ich schon was im Büro machen. Aber mein Traumberuf war es nicht.

 

Wie sieht dein Tag als Rechtsanwaltsfachangestellte aus?

Morgens wird erst mal ganz klassisch Kaffee gekocht. Dann suche ich meistens Akten raus, da klingelt dann auch schon das Telefon und der eigentliche Betrieb geht los. Den Rest vom Tag sitze ich am Schreibtisch und es wird getippt, das steht eigentlich jeden Tag an. Man muss aber nicht nur Briefe an Mandanten, Versicherungen oder andere Anwälte schreiben, sondern auch an der Schreibmaschine Formulare ausfüllen - zum Beispiel Mahnbescheide. Und es gehören Botengänge dazu: zur Post, zum Gericht oder zur Bank. Ab und zu archiviert man auch verschiedene Sachen wie Zeitungsartikel oder Akten.

 

Die größte Überraschung?

Dass ich eine so nette Kanzlei erwischt habe! Das war ganz toll. Aber zum Beruf: Ich finde es gut, dass die Arbeit sehr vielseitig ist. Was interessant ist, ist mit dem Gesetz zu arbeiten, das kommt immer wieder bei Rechnungen vor. Und der Kontakt zu den Mandanten, mit ihnen reden und versuchen ihnen helfen zu können, das macht mir Spaß.

 

Deine Lieblingsaufgabe?

Ich mache ganz gerne Botengänge und eben das Telefonieren, egal ob mit einem Mandanten oder dem Gericht. Das Beschreiben der Probleme, das mache ich gerne, einfach mit den Menschen reden.

 

Welche Kröten musst du schlucken?

Man muss viel schreiben, das ist anstrengend für die Augen und den Rücken. Und man hat schon das Gefühl, dass das Gehirn abbaut, wenn man fünf Stunden vor dem PC sitzt und tippt.

 

Ohne was geht es nicht?

Man muss gerne im Büro arbeiten und mit den Mandanten umgehen können. Und man sollte nicht so grob sein, ansonsten braucht man eigentlich nicht viel.

 

Wie viele Bewerbungen hast du geschrieben?

Nur die eine. Ich hatte mich noch beim Radio beworben, aber da gab es keine Stelle. Das war echt Glück, dass ich hier gelandet bin.

 

Dein Bewerbungstipp?

Ich würde sagen man sollte immer ehrlich sein und sich nicht verstellen oder den Chefs was vormachen. Interesse zeigen, viel fragen und auch nicht unvorbereitet zum Vorstellungsgespräch gehen.

 

Bald steinreich? Wie hoch ist der Monatsverdienst?

Es ist ein sehr schlecht bezahlter Beruf, vor allem in der Ausbildung.

 

Und nach der Ausbildung?

Im Moment arbeite ich nur halbtags und möchte anschließend nach Irland gehen und danach noch studieren. Ich würde gern was mit Tourismus und BWL machen. Man kann aber auch noch einen Aufbau auf diesen Beruf machen, der nennt sich dann Rechtsfachwirt und dauert zwei Jahre. Danach ist man dann in einer großen Kanzlei oder Firma so was wie die Haupt-Sekretärin.

Steckbrief Rechtsanwaltsfachangestellte/-r

Duale Ausbildung: 3 Jahre  

Tätigkeiten: Unterstützung von Rechtsanwälten/Rechtsanwältinnen, Ausführung kaufmännischer und organisatorischer Arbeiten  

Arbeitsorte: Rechtsanwaltskanzleien, Inkassobüros, Berufsschule  

Perspektiven: Geprüfte/-r Rechtsfachwirt/-in, Fachwirt/-in Notariat, Weiterbildung zum Rechtsassistenten, Rechtswirt/-in  

Das solltest du mitbringen: Genauigkeit, Verschwiegenheit, Interesse an Gesetzen und Rechtsfällen, Aufmerksamkeit, Organisationsfähigkeit  

Alternativen: Steuerfachangestellte/-r, Patentanwaltsfachangestellte/-r, Notarfachangestellte/-r

Mehr im Netz:www.berufenet.arbeitsagentur.de