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Fotomedienlaborant:in

Lara, ausgelernte Fotomedienlaborantin

Traumberuf oder Notlösung?

Es ist mein Traumberuf. Ich mache gerne etwas Handwerkliches und wollte nicht nur vor dem Computer sitzen. Es war auch ein bisschen familiärer Einfluss dabei, da mein Vater Grafiker ist. Es hat mir schon immer Spaß gemacht, mit Fotografie zu arbeiten. Ich war in meinem Lehrjahr die einzige Auszubildende in ganz Baden-Württemberg. Es sind also nicht mehr viele, die diesen Beruf lernen. Dabei gibt es durchaus Bedarf an Fotomedienlaboranten. Es gibt viele große Labore, die nach Leuten suchen. Mich hat aber mehr ein familiärer Fachbetrieb interssiert. Und solange es Fotografen und Künstler gibt, die Qualität bei ihren Abzügen wollen, wird es wohl kein aussterbender Beruf. 

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Mein Arbeitstag kann sehr unterschiedlich aussehen. Ich entwickle Filme nach traditioneller Art, was immer noch gemacht wird; wie zum Beispiel das Entwickeln von Dias, Negativfilmen in Farbe und in Schwarzweiß. Ich arbeite auch am Minilab. Dort werden die kleinen Bilder bis 20 x 30 cm Größe abgezogen. An einem anderen Gerät können wir Abzüge in der Dunkelkammer machen, die bis 1,80 auf 3 m belichtet werden. Ich mache auch Repros. Da geht es zum Beispiel darum, alte Karten abzufotografieren, oder wenn jemand eine Reproduktion von einem Dia oder einem Negativ haben möchte. Manchmal arbeite ich in der Kaschierabteilung, in der Bilder hinter Glas geklebt oder aufgezogen werden. Wenn der Kunde es wünscht, retuschieren wir die Bilder. Wir achten natürlich immer darauf, dass die Farben gut rüberkommen und natürlich sind. Mit Computer umgehen gehört zu diesem Beruf aber auch dazu. Wir arbeiten mit dem Computerprogramm Photoshop. Chemie ansetzen für die Filmentwicklung kann auch noch zu einem Arbeitstag dazuzählen.

Die größte Überraschung?

Die größte Überraschung war für mich, dass das Kaschieren mir sehr viel Spaß macht und mir auch recht gut liegt. Das hätte ich gar nicht gedacht.

Deine Lieblingsaufgabe?

Das ist schon unterschiedlich. Da muss ich erst einmal überlegen. Ich mache eigentlich alles recht gerne, wenn Abwechslung dabei ist.

Welche Kröten musst du schlucken?

Man muss vom ersten Tag an richtig arbeiten. Man wird gebraucht und hat seine Aufgaben. Die Azubis müssen z. B. die Chemie ansetzen und wenn man sich da vertut, hat das reale negative Auswirkungen, also muss man immer konzentriert sein und darf nicht „träumen”. Man ist in der echten Arbeitswelt und muss sich um jeden Preis an die Termine halten.

Ohne was geht es nicht?

Man sollte diesen Beruf wirklich ausüben wollen und er sollte einem Spaß machen. Mit Chemikalien muss man zum Glück nur noch sehr wenig arbeiten, falls das jemand abschrecken könnte.

Wie viele Bewerbungen hast du geschrieben?

Ich habe 10 Bewerbungen geschrieben. Ich hatte ein wirklich sehr schlechtes Realschulzeugnis und habe drei oder vier direkte Absagen von großen Unternehmen bekommen, die wirklich auf die Noten schauen. Mein erstes Bewerbungsgespräch hatte ich in diesem Betrieb. Nach dem Probearbeiten wurde ich dann genommen. Ich hatte mich auch für andere Berufe beworben, für den Fall, dass diese Bewerbung nicht klappt: unter anderem als Fotomedienkauffrau, Gestalterin für visuelles Marketing, in der Druckerei und auch als Konditorin.

Dein Bewerbungstipp?

Keine Rechtschreibfehler, nett schreiben und ein schönes Foto.

Und nach der Ausbildung?

Meine Lehrzeit ist schon vorbei und ich wurde übernommen.

Steckbrief Fotomedienlaborant/-in

Duale Ausbildung:
3 Jahre

Alternativen:
Film- und Videolaborant/-in, Fotograf/-in, Mediengestalter/-in Bild und Ton, Fotolaborant/-in (2-jährige Ausbildung)

Arbeitsorte:
Fotolabors, Fotostudios, Druckereien, Fotoredaktionen von Printmedien, Verlage

Perspektiven:
Spezialisierung auf z. B. Filmentwicklung oder die elektronische Bildbearbeitung, Techniker/-in, bei Hochschulberechtigung Bachelorabschluss im Bereich Medientechnik

Besonderes:
Eine gute Kombination aus Handwerk und Kreativität

Mehr im Netz:www.berufenet.arbeitsagentur.de