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Johannes und Alexander, 23 und 25 Jahre, 1. Lehrjahr als Werkfeuerwehrmann

Traumberuf oder Notlösung?

Johannes: Traumberuf!
Alexander: Ja, Traumberuf. Auf keinen Fall Notlösung.
Johannes: Für mich ist das Spannende an diesem Beruf die Vielseitigkeit, dass du nie weißt, was dich erwarten wird. Man muss viele Probleme im Team und unter Zeitdruck lösen können ...
Alexander: ... und eben anderen Leuten helfen.

Wie sieht euer Tag als Werkfeuerwehrmann aus?

Alexander: Im ersten halben Jahr der Ausbildung haben wir morgens immer Sport, entweder Schwimmen oder Joggen. Danach haben wir theoretischen oder praktischen Unterricht.
Johannes: Man muss trennen. Im ersten halben Jahr haben wir ja nur eine schulische Ausbildung, danach kommen dann ein Jahr lang praxisnahe Ausbildung auf einer Wachabteilung und anschließend noch mal vier Wochen auf der Landesfeuerwehrschule.

Die größte Überraschung?

Alexander: Ich hätte nicht gedacht, dass wir so viel Unterschiedliches und Abwechslungsreiches lernen, wie zum Beispiel Sanitätsausbildung oder auch Kettensägen-Lehrgänge.
Johannes: Meine größte Überraschung war überhaupt genommen zu werden, denn man muss schon sagen, dass der Andrang auf die Stellen immens groß ist. Hier wurden nur acht von 65 Bewerbern genommen!

Eure Lieblingsaufgabe?

Alexander: Das ist jetzt noch schwer zu sagen. Erst später auf der Wache werden wir zu den verschiedenen Diensten eingeteilt. Was jetzt am Anfang schon spannend ist, ist Brandbekämpfung.
Johannes: Es gibt es so viele verschiedene Positionen, die man erst mal praktisch kennen lernen muss, bevor man sagen kann: Okay, das ist meine Lieblingsaufgabe.

Welche Kröten müsst ihr schlucken?

Johannes: Sagen wir mal so: Der eine Unterricht ist interessanter als der andere. Aber es liegt immer an einem selber, wo man seine Stärken hat.
Alexander: Es ist sehr viel Stoff für die kurze Zeit. Irgendwann kommt ein Punkt, an dem man sich fragt: Wie soll ich das noch alles in meinen Kopf bekommen? Zum Glück hat man durch den vielen Sport immer wieder einen Ausgleich.

Ohne was geht es nicht?

Alexander: Die Berufsfeuerwehren in Baden-Württemberg fordern einen handwerklichen Beruf erlernt zu haben. Und auch der Teamgeist ist ein Muss. Später auf der Wache ist das ganz wichtig, weil man da manchmal 24 Stunden aufeinander sitzt.
Johannes: Die körperliche Fitness ist eine Voraussetzung, die auch geprüft wird. Darauf kann man im Hinblick auf die späteren Einsätze nicht verzichten.

Wie viele Bewerbungen habt ihr geschrieben?

Alexander: Ich habe mich nur in Freiburg beworben.
Johannes: Ich auch. Euer Bewerbungstipp?Johannes: Man kann sich ganz gut auf die Aufnahmeprüfung vorbereiten, wenn man sich im Voraus schon etwas informiert. Und auch im Sport- oder Mathematikbereich kann man trainieren. Ich würde nie unvorbereitet in so eine Prüfung gehen.

Bald steinreich? Wie hoch ist der Monatsverdienst?

Alexander: Als Berufsfeuerwehrmann verdienen wir später so viel wie ein Facharbeiter.
Johannes: Dazu kommen dann noch die Schichtzulagen.

Und nach der Ausbildung?

Alexander: Im Unterschied zu anderen Berufen gehen wir hier glaube ich eine dauerhafte Bindung ein. Es ist ja ein sicherer Arbeitsplatz mit einem Beamtenverhältnis auf Lebenszeit. Das sollte man sich schon im Vorfeld bewusst machen.

Steckbrief Werkfeuerwehrfachmann/-frau

Duale Ausbildung: 3 Jahre  

Tätigkeiten: Wahrnehmung von Aufgaben im Brand- und Gefahrenschutz, Durchführung von Maßnahmen zur Brandbekämpfung und medizinischen Notfallversorgung, Leisten von technischer Hilfe  

Arbeitsorte: Industriebetrieben der Metall-, Chemie- und Elektroindustrie, Berufsschule

Perspektiven: Zusatzausbildungen, Hauptbrandmeister/-in, Truppführer/Gruppenführer, Werkfeuertechniker/-in, Brandschutzfachmann/-frau, Industriemeister/-in Brandschutz  

Das solltest du mitbringen: Körperliche und psychische Belastungsfähgikeit, bereit sein im Schichtdienst zu arbeiten  

Alternativen: Polizist/-in, Rettungsassistent/-in, Feuerwehrmann/-frau  

Mehr im Netz:www.berufenet.arbeitsagentur.de