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Physiotherapeut:in

Nadine und Carolin, 22 Jahre, 2. Ausbildungsjahr zur Physiotherapeutin

 

Traumberuf oder Notlösung?

Nadine: Bei mir war es ein Traumberuf. Zumindest dieser Bereich. Ich habe noch andere Sachen ausprobiert, z.B. Sport, dann habe ich mich schließlich doch für die Physiotherapie entschieden. Carolin: Ich wollte zuerst OTA (Operationstechnische Assistentin) werden, also eine OP-Schwester. Ich habe mich dann Gott sei Dank für die Physiotherapie entschieden.

 

Wie sieht euer Arbeitsalltag aus?

Wir haben viel Theorie aber auch viel Praxis, was ich persönlich sehr gut finde, weil es gut durchmischt ist und nie langweilig wird. Wir haben sehr lange Unterricht. Bis 15 oder 16 Uhr.

 

Die größte Überraschung?

Nadine: Mich hat sehr überrascht, dass ich im Bereich innere Medizin und Gynäkologie arbeiten kann, was mir vorher nicht bewusst war. Ich dachte Physiotherapie geht nur in den Bereich Sport.

 

Eure Lieblingsaufgabe? 

Nadine: Wir haben zwar noch nicht viel mit richtigen Patienten zusammen gearbeitet, aber mich persönlich interessiert mehr der Sportbereich. Generell führe ich gerne mit Personen Übungen durch und Massagen, um sie wieder auf den richtigen Weg zurückzubringen. Carolin: Mich interessiert am meisten der Bereich Kinder und Jugendliche. Ich erarbeite mit ihnen Wege, wie sie sich wieder normal bewegen können und versuche so zu therapieren, dass es den Kindern Spaß macht.

 

Welche Kröten müsst ihr schlucken?

Nadine: An unserer Schule müssen wir Schulgeld zahlen. Auch später die Fortbildungen kosten Geld. Das ist schon eine große Kröte. Carolin: Klar die Ausbildung ist teuer. Doch je mehr Fortbildungen man macht, desto höher ist man als Physiotherapeutin angesehen. Man muss sich gut überlegen, welche Fortbildungen man benötigt. Teilweise werden sie vom Arbeitgeber bezahlt, teilweise aber auch vorausgesetzt.

 

Ohne was geht es nicht?

Man muss auf jeden Fall mit Menschen umgehen können und jeden so akzeptieren, wie er ist. Man muss mit Leib und Seele bei der Sache sein. Jeder Patient ist anders und verlangt eine individuelle Therapie. Wichtig ist auch der Wille, mit dem Patienten etwas zu erreichen.

 

Wie viele Bewerbungen habt ihr geschrieben?

Nadine: Ich habe nicht viele Bewerbungen geschrieben. Ich habe mich hier sehr frühzeitig beworben und wurde zum Glück auch gleich genommen. Vorausgesetzt wurde ein sechswöchiges Pflegepraktikum und an der Fachschule gab es ein Aufnahmetest. Durch die Aufregung kommt der Test einem schlimmer vor, als er eigentlich ist.

 

Euer Bewerbungstipp?

Man sollte sich unbedingt frühzeitig bewerben. Es ist auch wichtig, dass man sich sozial engagiert. Damit kann man bei der Bewerbung auf alle Fälle punkten.

 

Bald steinreich?

Carolin: Wenn man eine eigene Praxis hat, dann wird man vielleicht halbreich. Ansonsten aber nicht. Man muss mit dem Beruf einfach zufrieden sein, dann spielt das Geld eher eine Nebenrolle.

 

Und nach der Ausbildung?

Nadine: Ich überlege zu studieren, weil man mit einer reinen Ausbildung nicht im Ausland arbeiten kann. Ich überlege nämlich nach der Ausbildung ins Ausland zu gehen. Ansonsten kann ich mir die Bereiche Prävention und Sport sehr gut vorstellen. Und später vielleicht sogar meine eigene Praxis.
Carolin: Ich habe in Ausblick, dass ich später mal mit Kindern arbeite und dabei ganz unterschiedliche Bereiche abdecke und so in die Praxis einsteige.

Steckbrief Physiotherapeut/-in

Schulische Ausbildung: 3 Jahre (teilweise wird Schulgeld erhoben); auch als Bachelor-Studium möglich

Alternativen: Masseur/-in und medizinische/-r Bademeister/-in, Ergotherapeut/-in, Logopäde/Logopädin, Hebamme/Entbindungspfleger

Arbeitsorte: Krankenhäuser, Physiotherapie-, Massage- und Facharztpraxen, Pflege- u. Altenheime, Sportstätten

Perspektiven: Selbstständigkeit durch Gründung einer eigenen Physiotherapie-Praxis, Spezialisierung durch Fortbildungen, Fitnessfachwirt/-in

Besonderes: Im Wellnessbereich sind die Teilnehmer meist motiviert. Bei der Behandlung von Kranken kann manchmal Geduld und Einfühlungsvermögen nötig sein.

Mehr im Netz: www.berufenet.arbeitsagentur.de